• Guten Morgen, Funk!

22.11.2016

Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck. Und für diesen ersten Eindruck sind bei Funk Franziska Neumann und Birthe Koch verantwortlich. Die beiden arbeiten am Empfang der Hamburger Zentrale. Ich habe einen Vormittag mit ihnen verbracht.

Wer die Hamburger Funk Zentrale durch den Haupteingang am Valentinskamp 20 betritt, der kommt an diesen beiden Damen vorbei. Am Empfangstresen im Valentinskamp 20 begrüßen Birthe Koch (33) und Franziska Neumann (29) Kollegen und Besucher.  Mehr als 100-mal täglich wünschen die beiden einen „Guten Morgen“. Ab 10 Uhr heißt es „Guten Tag“, gefolgt   von „Mahlzeit“ (12-14 Uhr). Und ab 16 Uhr dann „Schönen Feierabend“.
Nie klingt das jedoch routiniert oder abgelesen wie im Callcenter – sondern stets freundlich und zugewandt.

Der Job der beiden besteht – davon konnte ich mich bei meinem Besuch überzeugen – natürlich in weit mehr als im freundlichen Grüßen: Vier Telefone bedienen die beiden: Zwei für externe Anrufer, eins für interne, eins für Notrufe. Dazu kommen drei Monitore, Fax und Drucker. Frau Neumann und Frau Koch leiten eingehende Telefonate an die richtigen Ansprechpartner im Hause weiter,  organisieren Dienstreisen für Kollegen und kümmern sich um Lieferanten.

Und, klar, die beiden sind in der Regel auch der erste Face-to-Face-Kontakt für Bewerber, die in Hamburg zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. „Verständlicherweise sind Bewerber auch mal aufgeregt, wenn sie kommen. Wir haben dann immer eine beruhigendes Wort“, sagt Franziska Neumann. 

Während ich bei den beiden sitze, kommen immer wieder Kollegen herein: „Guten Morgen“, „Guten Morgen“, „Guten Morgen“. Zwischendurch kommen außerdem Handwerker und Kuriere. Die Tischwäsche wird von der Reinigungsfirma abgeholt, neuer Kaffee wird geliefert. Ein Kollege bleibt kurz stehen, erzählt von seiner Dienstreise nach Düsseldorf: Die Fluglinie hatte gestreikt, woraufhin die beiden Damen ihm auf die Schnelle einen Mietwagen organisierten – der Kollege kam pünktlich, alles ging glatt. Ein weiterer Kollege kommt an den Tresen. „Da steht jemand auf meinem Tiefgaragenstellplatz“. Auch das passiert mitunter: Fremde Autos auf den für Funk reservierten Plätzen. Kein Problem in diesem Fall: Frau Koch organisiert einen Alternativ-Parkplatz.

Am Empfang bei Funk in Hamburg: Franziska Neumann (links) und Birthe Koch

Zu den regulären Aufgaben der beiden kommen die kuriosen Momente, die der City-Lage von Funk geschuldet sind: Mitunter ist es schon passiert, dass Touristen den Eingang für ein Hotel oder eine Bank gehalten haben. „Es kommt vor, dass Touristen bei uns ein Zimmer buchen oder Geld abheben wollen, meint  Birthe Koch schmunzelnd. Auch Besucher für die Funke Mediengruppe, welche tatsächlich nur einen Steinwurf entfernt liegt, kommen mitunter irrtümlich in den Valentinskamp. „Denen zeigen wir dann den kürzesten Weg“, sagt Franziska Neumann.

Franziska Neumann und Birthe Koch stammen beide aus Schleswig-Holstein; beide haben eine Ausbildung als Hotelfachfrau absolviert. Heute wohnen sie in Hamburg und fahren täglich mit dem Rad zur Arbeit. Frau Koch ist seit fünfeinhalb Jahren bei Funk, Frau Neumann seit drei Jahren. Langweilig fanden sie ihre Arbeit hier an der Schaltzentrale von Funk noch nie, vor allem, weil sie so viel mit Menschen zu tun haben. „Am Empfang zu arbeiten ist eine Typfrage“ sagt Birthe Koch. „Man ist ständig unter Beobachtung und kann sich nicht in sein Büro zurückziehen.“ „Natürlich haben wir auch mal einen schlechten Tag.“, sagt Franziska Neumann. „Aber in unserem Job lässt man sich sowas natürlich nicht anmerken.“

Am Ende meines Besuchs frage ich, ob ich noch ein Foto machen darf? Aber gerne doch. Also dann: Kamera raus und „Bitte-recht-freundlich“.
Während dieses „Bitte-recht-freundlich“ und ein spontanes Lächeln für die Kamera für
90 Prozent aller Menschen immer wieder eine Herausforderung ist, die zu Grimassen und geschlossenen Augen führt, ist das Lächeln bei Franziska Neumann und Birthe Koch sofort da. Ohne, dass man noch irgendwas sagen muss. Profis eben.


Autor des Blogs

Der Funkianer

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